Entstehung des Arbeitskreises
Die Entstehung des Arbeitskreises
Ende 1996 meldete sich Stephan Kibben, hauptamtlicher Mitarbeiter des Vereins „Kinder haben Rechte e.V.”, Münster, beim Jugendamt der Stadt Hamm. Er berichtete, dass der Verein Mittel aus der ”Stiftung Deutsche Jugendmarken” erhalten habe und zur Qualitätsentwicklung im Bereich des Vormundschaftswesens forschen wolle. Der damalige Jugendamtsleiter, Klaus Amoneit, stand der Intention des Vereins positiv gegenüber. Die Widerstände (Mehrarbeit, fehlende Zeit bei immer stärker steigenden Fallzahlen, Misstrauen…) wurden vernachlässigt und durch die Erkenntnis ersetzt, dass dieses Arbeitsfeld der Jugendhilfe es verdient hat, genauer betrachtet zu werden. Die Einbeziehung der Praktiker, der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen anderer Jugendämter und damit verbunden die Möglichkeit „über den eigenen Zaun zu schauen” , ersetzten die Skepsis.
Erste Klausurtagungen fanden im Jahre 1997 statt. Als eigentliche Geburtsstunde des überregionalen Arbeitskreises ist der 30. Oktober 1997 und als Ort hierfür das Paul-Gerhard-Haus in Münster zu vermerken. Neben dem schon zitierten Verein Kinder haben Rechte e.V., Münster, traten nun auch die beiden Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen-Lippe als Veranstalter und Geschäftsführung auf. Im Jahre 1998 begann eine bewährte und mittlerweile zum Standard gewordene Tradition, nämlich die Tagungen jeweils in verschiedenen Städten bzw. Organisationen durchzuführen. Die von Anfang an starke Repräsentanz und Mitarbeitsbereitschaft der Kolleginnen und Kollegen aus dem Rheinland wurde dadurch deutlich, dass diese Tagung im Jugendamt Düsseldorf stattfinden konnte. So konnte der überregionale Arbeitskreis neben seiner immer stark fachlich ausgeprägten Orientierung am Thema „Amtsvormundschaften” die unterschiedlichsten Organisationsformen und regionalen Besonderheiten „hautnah” erleben und häufig auch die hierfür verantwortlichen „Akteure” vor Ort kennen lernen und mit ihnen den fachlichen Austausch pflegen.
Am 23.03.1999 wurde das erste große Arbeitsziel erreicht: Als Arbeits- und Orientierungshilfe wurde das Leistungsprofil der Amtsvormünderin und des Amtsvormundes von den Landschaftsverbänden Rheinland und Westfalen-Lippe in Kooperation mit dem Verein Kinder haben Rechte e.V., Münster, präsentiert. Nicht ohne Stolz können die Mitglieder des überregionalen Arbeitskreises zu diesem 24seitigen Druckerzeugnis stehen, das durch das Internet und den Abdruck in der Monatszeitschrift des Deutschen Instituts für Jugendhilfe und Familienrecht e.V., Heidelberg (früher Deutsches Institut für Vormundschaftswesen – Der Amtsvormund) bundesweite Verbreitung und Beachtung fand. Diese durchweg positive Resonanz wurde insbesondere bei den bundesweiten Fachtagungen des Deutschen Instituts für Jugendhilfe und Familienrecht in Kooperation mit der Bundesregierung und auch zuletzt mit dem Landschaftsverband Rheinland als Ausrichter im April 2002 eindrucksvoll bestätigt und festgestellt. Bei den Tagungen in Dresden, Berlin und Köln wurde in allen Fachbeiträgen „Unser Leistungsprofil” zitiert. Zum 01.04.2002 konnte der Leitfaden für die Amtsvormünderin und den Amtsvormund zur Beteiligung des von ihnen vertretenen Kindes oder Jugendlichen – Arbeits- und Orientierungshilfe, vorgelegt werden. Hier zeichnen nur noch die beiden Landschaftsverbände als Herausgeber.
Bei der schon erwähnten Fachtagung „Vom Verwalten zum Gestalten. Qualitätsentwicklung in der Vormundschaft” vom 25. - 26.04.2002 in Köln-Deutz, fand dieses Druckerzeugnis, das quasi druckfrisch vorgelegt wurde, reißenden Absatz. Selbstverständlich sind auch diese Arbeits- und Orientierungshilfen im Internet eingestellt und werden in der Zeitschrift "Das Jugendamt" des Deutschen Instituts für Jugendhilfe und Familienrecht e.V., Heidelberg, veröffentlicht. Die Liste der Tagesordnungspunkte für die weiteren Treffen machen deutlich, dass der überregionale Arbeitskreis noch viel Arbeit zu leisten hat. Wir werden uns an dieser Aufgabe „zupackend” beteiligen und freuen uns auf die weitere Arbeit, die Diskussionen und die zu erzielenden Ergebnisse, die wir mit unseren Kolleginnen und Kollegen aus dem Rheinland und Westfalen-Lippe erarbeiten werden.